Immer noch offene Fragen zur
Bermatinger Ortsumfahrung :
Stand Ende 2002, W.Jürgensmeyer
A. Trasse
- Wo verläuft die geplante
Trasse ?
- Welche Straßenquerschnitte
sind vorgesehen ?
- Wo verläuft die Straße auf
einem Damm ? und in welcher Höhe ?
- Wieviel Hektar Gemeindefläche
kostet die Straße mit ihren Anbindungsknoten und den anderen Nebenbauwerken
?
- Wer ist betroffen (Flurstücke,
Privat-/Gemeindefläche) ?
- Wie sieht der Knoten zwischen
Bermatingen und Ahausen aus (kreuzungsfrei, Kreisverkehr, stumpfer Stoß)?
- Wie sieht das Anbindungsbauwerk
zur L205alt aus?
- Wie wird die Bahn gequert
?
- Wie sieht der Knoten zur
B33 (Haslacher Hof) aus ?
- Wie werden Radfahrer und
Fußgänger an/um/in den Knoten geführt ?
- Ist eine Straßenführung zur
Kombination der Trassen P7.2a und P7.15 möglich ? ( d.h. Weiterführung der OU
südlich der Bahn nach Neufrach mit dem Ziel, diese Hinterland-Trasse über
die L205/L200 zum Andelshofer Weiher an die B31neu/A81 anzuschließen )
- Was bedeutet „Freihaltestreifen
20 Meter“ rechts und links neben der OU ?
B. Verfahren
- Wie lautet der gesamte Zeitplan
für Vorverfahren, Bau und Inbetriebnahme ?
- Wird ein Planfeststellungsverfahren
oder ein einfacheres Verfahren angewendet?
- Soll eine Zweck-Flurbereinigung
vor- oder nachgeschaltet werden ? Wenn ja, wer zahlt und wie viele Grundstückseigentümer
sind betroffen, die nicht direkt an der Trasse liegen ?
- Nutzt Bermatingen einen Fachanwalt
für seine Interessenwahrung gegenüber dem Regierungspräsidium ?
- Unterstützt Bermatingen ggf.
Betroffene durch Information und Rechtsbeistand ?
- Wie wird sichergestellt,
dass es sich bei der Ortsumfahrung nicht um ein Teilstück einer späteren
Hinterland-Fernstraße handelt ( Kombination der P7,2a zur P7,15 ab Bermatingen
)?
- Wie löst sich der Widerspruch
auf zwischen „Kreisstraßen-Ortsumfahrung für einen DTV-Wert bis 20 000 KFZ/Tag“
gegenüber einer verbleibenden „Landesstraße L205alt im Ort“ mit aktuellem
DTV von ca. 11 000 KFZ/Tag ?
- Wann wird die L205alt im
Ort zurückgestuft zu einer Gemeindeverbindungsstraße Bermatingen / Markdorf
?
- Was bedeutet es für Bermatingen/Ahausen,
wenn die vierspurige Straße P7.5 oder eine andere seenahe Alternative nicht
oder erst nach frühestens 30 Jahren kommt ? ( mit und ohne Ortsumfahrung
)
- Wie soll nach einer Generation
das Straßennetz um Bermatingen/Ahausen aussehen ? Welche Verkehrs-Scenarien
werden in Bermatingen und Ahausen gewünscht ? Wie soll sich das Dorf soziologisch
entwickeln ? ( nur als Wohnstätte, oder auch als vollwertiges Dorf mit funktionierender
Infrastruktur ? )
- Wer ist in Bermatingen/Ahausen
neben den UVP-Bearbeitern und den offiziellen Naturschutzverbänden als Interessenvertreter
der Landschaft anzusehen ?
- Sind von Bermatingen West
bis Kreisverkehr Neufrach drei leistungsfähige Bahnunterführungen geplant
( Bermatingen, Wespach, Neufrach ) ?
- Nach welchen Entscheidungskriterien
wird vom Gemeinderat die Entscheidung Pro oder Kontra Ortsumfahrung verlangt
( erfolgt eine öffentliche, qualifizierte, nachvollziehbare Abwägung )? Wie
wird das dokumentiert? Gibt es eine Entscheidungsmatrix ?
- Welche anderen Entlastungsalternativen
als eine OU wurden untersucht ?
- Warum wurde bisher keine
optimierte Null-Lösung untersucht (z.B. Mimmenhausen/Neufrach – Ahausen
– B33-„Ittendorf Nord“)?
- Wann wird die Null-Lösung
für den Raum Bermatingen/Ahausen ernsthaft untersucht ( ggf. erst nach Anordnung
des Verwaltungsgerichts ) ?
- Welche Unterhaltskosten für
eine Kreisstraßen-OU muß die Gemeinde tragen?
- Wie und wo erfolgt der ökologische
Flächenausgleich für den Verlust durch eine OU ?
C. Umwelt
- Wie stellt sich die Lärmverteilung
in Abhängigkeit zu verschiedenen Verkehrsprognosen und Ausbauvarianten einer
OU über dem Gemeindegebiet dar ?
- Welche Lärmschutzmaßnahmen
sind für Anlieger der L205neu und ggf. an der L205alt planerisch vorgesehen
? Wer zahlt ?
- Welche Lärmpegel bestehen
heute an der L205alt und welche dort nach dem Bau einer Ortsumfahrung ?
- Wie viele Bürger sind in
Bermatingen und Ahausen vor und nach dem Bau einer Ortsumfahrung von Straßenlärm
betroffen ?
- Wird die L205alt heruntergestuft
bzw. umgewidmet?
- Welche Verkehrsbeschränkungen
sind danach im Ort möglich und geplant (wie z.B. Rotampeln mit v< 40 Km/h)
?
- Wie vereinbaren sich die
„schwerwiegenden ökologischen Bedenken“ aus der Umwelt-Verträglichkeits-Prüfung
zur Bodensee-Autobahn A98 und zur Hinterland-Trasse P7.2a mit der auf ca.
gleicher Trasse verlaufenden Ortsumfahrung ?
- Welche Emmissionsdaten für
die L205 alt und neu gibt es (Abgase, Lärm) ?
- Wie groß ist der inversionsgefährdete
Raum durch zusätzlichen PKW/LKW-Fernverkehr auf der OU ( z.B. Smogeinfluß
) ?
- Sind die Emmissionstrends
der PKW´s bzw. LKW´s bezüglich Lärm und Abgasen bekannt ( z.B. heute schon
absolut <20% von 1980 mit schnell sinkender Tendenz bei Dieselabgasen
und Lärm; seit 1999 minus 2% PKW-Verkehr pro Jahr)?
- Wie wird die Trinkwasserversorgung
von Bermatingen dauerhaft geschützt (bei Bau und Betrieb der OU ) ?
- Werden die Gärtchen und die
Weiher westlich vom Trinkwasserbrunnen zugeschüttet ?
- Wann wird das Gewerbegebiet
im Westen von Bermatingen bis an die Ortsumfahrung ausgedehnt ?
- Wird der Abschnitt L205-Westteil
bis Knoten K4749 mit 50 km/h begrenzt w erden ( Lärmschutz für die Siedlung
?)
- Wird die Bahnunterführung
Bermatingen West schwerlast-tauglich ausgeführt ?
D. Prognosen
- Wie hoch und sind die tageszeitlich
erfassten aktuellen Verkehrszahlen auf der L205, K7749, K7782 ?
- Wie lauten die Prognosen
2010/20 mit und ohne Ortsumfahrung zu diesen Straßen? Welche Basiswerte wurden
dazu benutzt; welche Annahmen getroffen?
- Wie hoch ist der Verkehrsanteil
heute, dessen Quelle und/oder Ziel die Gemeinde Bermatingen/Ahausen selbst
ist ? ( Zeit- und ortsnahe Zählungen sind eine unverzichtbare Information
zur Beurteilung des Entlastungsgrades durch eine neue Ortsumfahrung.)
- Um wieviel PKW/LKW wird der
Fern- und Durchgangsverkehr bis zum Bau einer seenahen P7-Variante auf unserer
OU zunehmen ?
- Um wieviel PKW/LKW wird der
Fern- und Durchgangsverkehr nach dem Bau einer seenahen P7-Variante auf einer
bestehenden OU abnehmen ?
- Wie wirkt sich die Entlastung
der L205 durch den Ausbau der L204 im Deggenhausertal aus ? ( Strecke Salem/Frickingen
– Ravensburg )
- Wie wirkt sich die geplante
Erweiterung des Salemer Gewerbegebietes mit der Bahnunterführung (K7759)
und der OU Neufrach auf den Durchgangsverkehr in Bermatingen und speziell
Ahausen aus ?
- Wie stark wird Ahausen durch
den geplante „Vollausbau der K7782“ zusätzlich belastet ( Mühlhofen-Ahausen-Ittendorf-Kippenhausen
) ?
- Welchen Einfluß auf Ahausener
Verkehr hat der weitere Ausbau des Salemer Gewerbegebietes im Richtung Mimmenhausen?
- Welche max. Leistungsfähigkeit
haben die zwei Kreisverkehre (L205 und B33) in Markdorf als natürliche Begrenzung
für die Verkehrszunahme der L205alt ?
- Welche Erhaltungsaufwendungen
heute und nach dem Bau einer OU für die Straßen in und um Bermatingen / Ahausen
trägt die Gemeinde, desgleichen für die „Kreisstraßen-OU“ zusätzlich einschließlich
der Lärmschutzverbauung und der Zusatzflächen neben der OU? ( Stand 6/99
ist das BW Landes- und Kommunalstraßen-Netz zu 37% in schlechtem bis sehr
schlechtem Zustand; der Status quo-Bedarf erfordert >1.5 EUR/m², es werden
aber je nach Straßenkategorie nur 19-50% der erforderlichen Mittel lt. „Forschungsgesellschaft
für Straßen- und Verkehrswesen“ ausgegeben ).
- Warum soll trotz sinkender
Bevölkerungszahl noch weiterer Straßen-Neubau betrieben werden?
- Warum wird mit unrealistischen
Verkehrsprognosen Straßenbau begründet?
- Wann gibt es aktuelle, widerspruchsfreie
Verkehrsprognosen? ( Alle Prognosen für 2010 setzen in absolut unrealistischer
Weise bereits die Befahrbarkeit der B30neu RV-FN und der B31neu FN-West voraus.
Außerdem werden Ausweichverkehre und die langjährigen Bauphasen nicht berücksichtigt.
Die Basiszahlen der Straßenbauer-Prognosen sind 4-6 Jahre alt und alles andere
als schlüssig ! )
E. allgemein
- Wann ist der Komplex Ortsumfahrung
durch Beantwortung unserer und weiterer wichtiger Bürgerfragen entscheidungsreif
? (Jetzt ist er es bestimmt
noch nicht, auch wenn Herr Prof. Dr. Jany, CDU, Kreistagsmitglied und stellvertretender
Bermatinger Bürgermeister bereits im April 2001 auf höchst fragwürdiger Basis
den Kreistag informierte, „ ... dass die Willensbildung in der Gemeinde Bermatingen
bereits im Februar < 2001 > des Jahres positiv abgeschlossen wurde“,
s. Kreistagsprotokoll zu dieser Sitzung ).
- Wie stellt sich die anteilige
Finanzierung der Ortsumfahrung einschließlich interner Sonderaufwendungen
( z.B. erweiterter Lärmschutz an der neuen Trasse und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung
/ -Sicherung des Dorfkerns ) im Gemeindehaushalt dar ? Was wird dafür alles
zurückgestellt bzw. aufgegeben?
- Wann wird das vom Kreistag
geforderte Bürgervotum eingeholt ?
- Welche finanziellen Konsequenzen
hat im Bürgerentscheid ein mehrheitliches NEIN der Bürger zu einer doch gebauten
OU ( z.B. als Landesstraße auf Betreiben des RegPräs und/oder von Minister
Müller )?
- Wie sieht der Dorfkern-Entwicklungsplan
von Bermatingen für die nächsten 20 Jahre aus ? Warum wird er nicht in einem
ständigen Bürgerausschuß bearbeitet
- ( z.B. durch einen kostengünstigen
Agenda 21-Kreis plus beratende Fachleute )?
- Warum gibt es noch keinen
qualifizierten Gesamtgemeinde-Entwicklungsplan?
- Wie und wann werden die Bürger
offiziell über das Pro und Kontra einer OU und ihre Alternativen informiert?
Wird vor den Sommerferien ein Zwischenstand im Gemeindeblatt veröffentlicht?
( Seit dem Kreistagsbeschluß für die Planungsfreigabe einer gemeinsame Ortsumfahrung
Markdorf/Bermatingen im April 2001 hat bis zum Jahresende 2002 weder der
Gemeinderat, noch der alte oder der neue Bürgermeister oder eine Gemeinderatsfraktionen
auch nur eine einzige neutrale, fachkundige Bürgerinformation zur Sache abgegeben,
die die wichtigsten der oben angeführten Fragen ausreichend beantwortet.
Es liegt der Schluß nahe, dass sich bei genaueren Untersuchungen die Ortsentlastung
in Form der heute bekannten Ortsumfahrungs-Planung als grandiose, alle belastende
Fehlplanung herausstellt, oder daß das Thema Ruck Zuck in undemokratischer
Weise ohne sachkundige Bürgerschaft und mit einem übertölpelten Gemeinderat
abgehandelt werden soll. Warum auch immer ; siehe u.a. den Versuch oben
: „Dr.Jany im Kreistag“ )